Die Wahrscheinlichkeit für katastrophale Hochwasser hat sich durch die Klimakrise verdoppelt. Das bestätigt eine neue Analyse der World Weather Attribution. Letzte Woche mussten wir diese unkontrollierbaren Extremwetterereignisse auch bei uns in Österreich schmerzlich erfahren.
Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit für ein großräumiges Hochwasser in Mitteleuropa wie das in Österreich, Polen, Tschechien und weiteren Ländern einer Analyse zufolge etwa verdoppelt. Die Niederschläge des Sturms „Boris“ vom 12. bis 15. September seien die stärksten bisher erfassten Vier-Tage-Regen in Mitteleuropa seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen 1940 gewesen. Das analysierten Wissenschafter:innen der Initiative World Weather Attribution anhand der aktuellen Daten.
Die Regenfälle hätten ein ungewöhnlich großes Gebiet von Deutschland bis Rumänien betroffen, das noch größer sei als bei den früheren großen Überschwemmungen von 1997 und 2002, hieß es von dem Team um Friederike Otto vom Imperial College London weiter. Diese beiden Überschwemmungskatastrophen seien als Jahrhundertereignisse bezeichnet worden. Nun gebe es schon jetzt ein weiteres, sagte Mitautor Bogdan Chojnicki von der Universität für Lebenswissenschaften in Posen.
„Alle Europäer müssen wissen, dass die Bekämpfung des Klimawandels ihr Leben sehr viel besser machen wird.“
Mit der weiteren Erderwärmung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe würden Starkregen-Episoden noch heftiger und häufiger, warnen die Wissenschafter:innen und Wissenschafter. Die Kosten der Klimakatastrophen drohten zu eskalieren. „Der Klimawandel ist eine existenzielle Bedrohung, insbesondere für die ärmeren Teile der Gesellschaft, und alle Europäer müssen wissen, dass die Bekämpfung des Klimawandels ihr Leben sehr viel besser machen wird“, betonte Friederike Otto.
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Bereits eine Mitte September vorgestellte Schnellanalyse hatte ergeben, dass der Klimawandel wahrscheinlich großen Anteil an der Starkregen-Episode hatte. „Wir führen die starken Niederschläge, die zu den Überschwemmungen in Mitteleuropa führten, größtenteils auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurück, während die natürliche Klimavariabilität wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielte“, hieß es vom Forschungskonsortium Climameter, einem von der Europäischen Union und der französischen Forschungsorganisation CNRS finanzierten Projekt.
Solche sogenannten Attributionsstudien nutzen Daten zu ähnlichen Wetterlagen in der Vergangenheit und gleichen sie statistisch mit Klimasimulationen ab. Nach den Erkenntnissen des Weltklimarates nähmen Extreme im Wasserkreislauf schneller zu als die durchschnittliche Veränderung, hieß es von Climameter auch. Auf lokaler Ebene sei ein Trend zu mehr Flussüberschwemmungen in West- und Mitteleuropa zu beobachten.
Auch Österreich ist betroffen
„Allgemein gibt es in Mitteleuropa zunehmende Trends bei starken, mehrtägigen Regenereignissen. Das deckt sich sehr gut mit der in Österreich beobachteten statistisch signifikanten Zunahme der größten gemessenen fünftägigen Niederschlagssummen in den Bundesländern Niederösterreich und Wien um rund 20 Prozent seit 1961“, sagte Klaus Haslinger, Klimaforscher der Geosphere Austria. Der Forscher war selbst als Co-Autor an der Studie beteiligt.
Mehr engagierter Klimaschutz
Betrachte man nur die Art von Wetterlagen wie beim jüngsten Hochwasser, dann zeige sich in Mitteleuropa eine Zunahme der Regenmenge um sieben Prozent gegenüber vorindustrieller Zeit. Die sei unmittelbar auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen. „Die globale Erderwärmung beträgt derzeit 1,3 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchte kann sie aufnehmen, die dann als Regen wieder herunterkommen kann“, so Haslinger. In Zukunft ist eine weitere Temperaturzunahme zu erwarten: „Bei einer Erwärmung der globalen Mitteltemperatur auf zwei Grad gegenüber vorindustrieller Zeit kann die Regenmenge bei Ereignissen wie in den letzten Wochen um weitere zumindest fünf Prozent zunehmen. Das zeigt auch, wie wichtig ein engagierter weltweiter Klimaschutz ist.“
Hochwasserschutz verbessert
Als positiv wertete der Forscher die Verbesserungen der Warn- und Schutzmaßnahmen in Mitteleuropa, die eine deutliche Wirkung zeigten. Die Zahl der Toten sei deutlich geringer gewesen als bei vergleichbaren Hochwasser-Ereignissen in Mitteleuropa, etwa in den Jahren 2002 und 1997. (Red./APA)
In Österreich wird seit langer Zeit über das System der Schüler:innenvertretung diskutiert. Ein Thema, das über eine Million junge Menschen betrifft und doch wenig Beachtung findet.
Österreich ist weltweit eines der wenigen Länder, welches eine im Gesetz verankerte Vertretung der Schüler:innen besitzt. Der Aufbau der Wahlstrukturen ist allerdings kompliziert, undemokratisch und unterstützt die eingesessene und größte Schüler:innenorganisation – die der ÖVP nahestehende Schülerunion. Die Bundesschulsprecher:in, welche die Stimme für über eine Million Schüler:innen darstellt, wird von nur 29 Personen gewählt. Warum ist das so?
Das Wahlverfahren erklärt
Die Wahl zur Bundesschüler:innenvertretung (BSV) erfolgt nicht direkt durch die Schüler:innen selbst, sondern über mehrere Ebenen. Jede Schule wählt zu Beginn des Schuljahres eine Schulsprecher:in. Diese Person ist dann stellvertretend für die ganze Schule am Ende des Schuljahres berechtigt, die Landesschüler:innenvertretung (LSV) zu wählen. Diese LSV setzt sich aus den Vertreter:innen aus den Ländern und drei Landesschulsprecher:innen zusammen. Warum nur drei? Pro Bereich (AHS / BMHS / BS) gibt es ein:e Landesschulsprecher:in. Nur diese drei sind dann wiederum Teil der Bundeschüler:innenvertretung (BSV). Diese BSV besteht aus drei Vertreter:innen. Jedes der 9 Bundesländer und zwei Vertreter:innen der Zentralen Lehranstalten (ZLA). Insgesamt also 29 Personen. Die Bundesschulsprecher:innen werden im Endeffekt dann von diesen 29 Personen gewählt. Um für dieses Amt kandidieren zu können, muss man selbst Teil der Bundesschüler:innenvertretung sein.
Wir haben am 19. September 2024 mit der neu gewählten Bundesschulsprecherin Mira Langhammer von der Schülerunion gesprochen. Wir haben nachgefragt, was sie umsetzen möchte, ihre Meinung zur Kritik am Wahlsystem eingeholt und über die Nähe der Schülerunion zur ÖVP gesprochen.
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Die Landesschüler:innenvertretung ist die Stimme der Schüler:innen für das jeweilige Bundesland. Sie vertreten die Interessen der Schüler:innen gegenüber der Politik. Auf Landesebene gegenüber der Landesregierung und den Bildungsbeauftragten des Landes. Weiters organisieren sie das Schüler:innenparlament (SIP), in welchem Schüler:innen über Anträge zur Verbesserung des Bildungssystems abstimmen können. Die beschlossenen Anträge werden dann an den Bildungsausschuss der Landesregierung weitergeleitet und dort diskutiert. Zusätzlich gibt es Referate innerhalb der LSV, die an die gewählten Vertreter:innen zugeordnet werden. Diese sind unter anderem: Finanzen, Social Media, SIP, Veranstaltungen, etc.
Auf Bundesebene gilt das genannte dann ebenfalls für die Bundesschüler:innenvertretung (BSV). Sie bildet die Stimme für alle 1.1. Millionen Schüler:innen Österreichs und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik. Vor allem gegenüber dem Bildungsministerium und dem Nationalrat. Im Speziellen auch gegenüber dem Bildungsausschuss des Nationalrates. Weiters organisiert die BSV das Österreichische Schüler:innenparlament (ÖSIP). In welchem ebenfalls wie auf Landesebene über Anträge diskutiert und abgestimmt wird. Diese werden dann im Bildungsausschuss des Nationalrats diskutiert und dem Bildungsminister vorgelegt. Man sieht also, dass ihre Stimme durchaus Gewicht hat.
Kritik am bestehenden System
Trotz der gesetzlich verankerten Vertretung wird das Wahlsystem oft von Expert:innen und drei der vier Schüler:innenorganisationen als undemokratisch und nicht repräsentativ kritisiert. Dieses System bevorzugt Strukturen, die vor allem der ÖVP nahestehenden Schülerunion nutzen. In Bundesländern mit mehr Schüler:innen wie Wien und Niederösterreich führt dies zu einer Unterrepräsentation. Denn Teil der BSV sind pro Bundesland nur drei Vertreter:innen, egal wie viele Schüler:innen in diesem Bundesland zur Schule gehen. Dies ist insofern unverständlich, da die Größe der Landesschüler:innenvertretung sehr wohl abhängig ist von der Anzahl der im Bundesland zur Schule gehenden Schüler:innen. Zum Beispiel besteht die LSV in Vorarlberg aus nur sechs Personen. In Niederösterreich und Wien aus jeweils 24 Personen.
Forderung nach Reform
Es gibt eine wachsende Forderung nach einer Direktwahl der Vertretungen durch die Oberstufenschüler:innen. Konkret wird gefordert, dass alle Schüler:innen der Oberstufe Österreichs berechtigt sind, sowohl die LSV als auch die BSV direkt zu wählen. Drei der vier bundesweiten Schülerorganisationen (AKS, Junos_Schülerinnen und Verde) unterstützen diese Forderung, während die Schülerunion sich gegen solche Änderungen ausspricht. Warum? Weil die Schülerunion durch dieses System profitiert und bereits seit mehr als einem Jahrzehnt durchgehend die Bundesschulsprecher:in stellt.
Schülerunion – Parteiunabhängig?
Die mit Abstand größte Schüler:innenorganisation ist die Schülerunion oder kurz SU. Sie stellt sich selbst oft als parteiunabhängig und neutral dar. Weiterhin argumentiert sie damit, dass sie die gesamte Bundeschüler:innenvertretung widerspiegeln, denn sie stellen den größten Anteil der Vertreter:innen innerhalb der BSV. Das ist zwar richtig, hat jedoch einen Hintergrund und dieser hat wenig mit Inhalten oder Lösungsvorschlägen für die Probleme der Schüler:innen zu tun. Sie besitzen sowohl finanzielle Mittel als auch organisatorische und personelle Strukturen wie keine andere Schüler:innenorganisation. Mit den finanziellen Mitteln, welche sie unter anderem durch den „Verein der Freunde der Schülerunion“ beziehen, welcher Teil des ÖVP-Systems ist. Gegründet wurde die Schülerunion aus den beiden Vorfeld-Organisationen der ÖVP: dem Mittelschüler-Kartell-Verband und der Jungen ÖVP. Seitdem sind einige ÖVP-Politiker:innen aus der Schülerunion auf die politische Bühne gewechselt, unter anderem Othmar Karas oder Nico Marchetti. Während der Wahlkämpfe und vor allem an den Wahltagen nutzen sie dieses System und die zugehörigen Funktionär:innen der anderen ÖVP-nahestehenden Organisation. Sie zeigen Präsenz und versuchen, die wahlberechtigten Schulsprecher:innen zu manipulieren, bedrängen und zu beeinflussen. Wie so etwas genau aussehen kann und welch großen Impact dieses Vorgehen auf Wahlen haben kann, könnt ihr in unserer Wahlreportage zu den LSV-Wahlen auf Instagram sehen.
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Die Schüler:innenvertretung in Österreich steht vor einer wichtigen Entscheidung. Die Forderung nach direkteren Wahlmöglichkeiten zielt darauf ab, eine gerechte und repräsentative Vertretung zu schaffen. Dabei geht es um einen Prozess, welcher durch die Politik bestimmt und gelenkt werden muss. Denn es handelt sich um Änderungen eines Gesetzes und um Entscheidungen, die vor allem im Bildungsministerium getroffen werden müssen. Dieses aktuelle System vertritt die Schüler:innen Österreichs nicht. Es fördert bestehende Strukturen, dient als Kaderschmiede für politische Parteien und fördert nur die bereits enorm starke Politik-Verdrossenheit bei jungen Menschen. Diese wollen mitreden, mitbestimmen und für ihre Interessen einstehen können.
Diese Frage sitzt vielen Menschen im Nacken. Denn damit verbunden ist eine weitere, viel drängendere Frage: Hätte diese Katastrophe verhindert werden können? Die Wissenschaft hat Antworten, auch wenn sie nicht so eindeutig sind, wie wir uns das wünschen würden.
Die sogenannte Attributionsforschung untersucht, ob und wie die Klimakrise bestimmte Wetterereignisse beeinflusst hat. Sind Hitzewellen, Stürme oder eben starke Regenfälle durch die Klimakrise häufiger geworden, oder stärker? Das untersucht Douglas Maraun.
Er ist einer der führenden Klimaforscher Österreichs und hat als Leitautor am letzten Weltklimabericht der IPCC mitgeschrieben. Er lehrt und forscht am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz.
Zwei wissenschaftliche Lager
In der Attributionsforschung gebe es zwei Lager, erzählt uns Douglas Maraun. Die einen beschäftigen sich mit der Auftrittswahrscheinlichkeit von Extremwettern. Ihre Ergebnisse werden von Journalist:innen oft verkürzt wiedergegeben. Schlagzeilen wie „Studie zeigt: Hitzewellen im Juli ohne Klimawandel praktisch unmöglich“ stoßen ihm sauer auf, denn sie vermitteln ein falsches Bild.
Die Frage, ob es starke Regenfälle auch ohne der Klimakrise gegeben hätte, ist falsch gestellt. „Der Klimawandel löst solche Ereignisse nicht aus, nimmt aber auf jedes einzelne Wetterereignis Einfluss“, so Maraun.
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Zuverlässigere Aussagen zur Intensität von Unwettern
Maraun gehört zum anderen Lager. Er und seine Kolleg:innen forschen zur Intensität von Wetterereignissen. Das heißt: Er stellt sich nicht die Frage, ob Unwetter häufiger werden, sondern, ob sie stärker werden. Hier ließen sich bereits zuverlässige Aussagen treffen, ist der Klimaforscher überzeugt.
Simulationen helfen der Wissenschaft
Für seine Forschungen nutzt Douglas Maraun Computersimulationen. Dazu lässt er zum Beispiel einen Computer ein echtes Unwetter eins zu eins nachspielen.
Der Computer verwendet dafür reale Messdaten von Wetterstationen, wie etwa Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. „Wir konnten Ereignisse so simulieren, wie sie tatsächlich stattgefunden haben“, erzählt der Klimaforscher.
„Ein Grad Erwärmung kann Gewitter um 14 Prozent stärker machen.“
Das zeigt, wie exakt Computersimulationen arbeiten. Um nun die Auswirkungen der Klimakrise zu untersuchen, simuliert Maraun das Unwetter erneut, diesmal mit einer niedrigeren Temperatur. Anschließend vergleicht er die beiden Simulationen. „Ein Grad Erwärmung kann die Intensität eines Gewitters um 14 Prozent erhöhen“, erzählt der Forscher. Eine höhere Gewitterintensität kann größere Regenmengen bedeuten.
Auch Hangrutschungen lassen sich simulieren
Mithilfe von Simulationen untersucht Douglas Maraun auch Hangrutschungen. In einem gebirgigen Land wie Österreich gehören sie zu den größten Gefahren, die mit starkem Regen verbunden sind. In einer Studie hat er ein großes Hangrutschereignis in der Südoststeiermark untersucht. 3000 Hangrutschungen gab es dort 2009.
„Wenn der Klimawandel ungebremst weitergeht, dann wären bis zu 40 Prozent größere Flächen von Hangrutschungen betroffen“, erzählt Maraun von den Ergebnissen der Simulationen. Bei einer Erwärmung von 1,5 Grad, also jenem Anstieg, der im Pariser Klimaabkommen festgeschrieben ist, wären es nur um 10 Prozent mehr.
Die Erkenntnisse der Attributionsforschung zeigen also eines klar auf: Es macht einen Unterschied, ob wir eine Erwärmung von eineinhalb Grad oder von über drei Grad haben. Das gilt für Hochwasser genauso wie für alle anderen Extremwetterereignisse.
Klimaschutz lohnt sich
„Die Klimawandel verändert das Auftreten von Wetterlagen nur schwach“, erläutert der Klimaforscher. Seine Computersimulationen zeigen aber, dass die Klimakrise sehr wohl einen Unterschied macht. „Die spürbare Änderung passiert in der Intensität“, fasst es der Klimaforscher zusammen.
Womöglich hätte es das Hochwasser also auch ohne Klimakrise gegeben. Genau lässt sich das natürlich nicht beantworten. Aber selbst wenn die Klimakrise Hochwasser nicht direkt auslöst, sie macht es stärker.
Und das heißt für uns: Wir müssen alles denkbar Mögliche tun, um die Klimakrise abzuschwächen. Denn mit jedem Zehntel Grad, um das es wärmer wird, wird unser Wetter extremer. Noch haben wir es in der Hand, das zu verhindern.
Anmerkung der Redaktion: Das Interview mit Douglas Maraun ist im Oktober 2023 erschienen und wurde im September 2024 adaptiert und neu veröffentlicht.
Photovoltaik-Ausbau in Österreich hat in den vergangenen Jahren stark an Tempo gewonnen. Vor allem auf Hausdächern werden viele PV-Anlagen montiert. Um Österreichs Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, brauchen wir allerdings noch mehr Photovoltaik-Anlagen.
Unsere Hausdächer allein werden nicht reichen, sagt der Verband Oesterreichs Energie in einer neuen Studie. Für genügend Sonnenstrom für die angestrebte Klimaneutralität müssen wir Photovoltaik noch größer denken. „Wir gehen davon aus, dass dafür bis 2040 für jede Anlage auf einem Dach zumindest noch einmal die gleiche Leistung auf einer Freifläche gebaut werden muss“, sagt Hubert Fechner, der für Oesterreichs Energie das Potenzial des PV-Ausbaus in Österreich analysiert hat. Damit sich das ausgeht, muss der Ausbau gleichzeitig erfolgen, so der Experte.
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Vor allem durch sinkende Kosten und attraktive Förderungen habe sich das Potenzial gegenüber der letzten Erhebung vor vier Jahren fast verdreifacht. Nach derzeitigem Stand könnten auf bereits genutzten Flächen zusätzliche PV-Anlagen mit einer Erzeugungskapazität von rund 13,5 TWh installiert werden. „Von den 41 TWh, die wir laut Österreichischem integriertem Netzinfrastrukturplan zur Erreichung der Klimaziele bei PV brauchen, sind wir damit aber weit entfernt“, sagt Fechner.
Neue Möglichkeiten
Die Studie zeigt, dass unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher und sozialer Beschränkungen noch rund 10,7 Terawattstunden (TWh) Erzeugungskapazität auf Gebäuden errichtet werden kann. Ein Teil der Lösung zu mehr Strom aus Sonnenkraft wären zum Beispiel mehr PV-Anlagen auf Verkehrsflächen wie Parkplätzen, Deponien und Wasserflächen. Hier ließen sich laut Studie weitere 2,8 TWh realisieren. Um die fehlenden Kapazitäten zu schaffen, werde man aber auch Photovoltaik in Kombination mit der Landwirtschaft – zum Beispiel durch Agri-Photovoltaik – massiv favorisieren müssen. (Red./APA)
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Der Mythos vom unendlichen Wasser in Österreich hat ausgedient. Die letzten Sommer haben gezeigt, dass auch bei uns Wasserknappheit ein immer größeres Thema wird. Vor allem in Niederösterreich und im Burgenland kann das Risiko für Dürren bis 2050 stark ansteigen. Das zeigt eine neue Analyse von Greenpeace.
Das Risiko für akute Wasserknappheit ist in Österreich nicht überall gleich groß. Laut der Auswertung von Greenpeace sind bis zum Jahre 2050 landesweit 471 Gemeinden in Österreich davon betroffen.
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Die betroffenen Gemeinden liegen der Analyse zufolge in Regionen, in denen in trockenen Jahren weniger Grundwasser verfügbar ist, als für öffentliche Wasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft benötigt wird. Das kann zu Nutzungskonflikten führen. Mehr als die Hälfte dieser Gemeinden liegt mit einer Anzahl von 288 in Niederösterreich. In der Steiermark sind insgesamt 82 Gemeinden betroffen, in Tirol sind es 54, im Burgenland 38 und in Oberösterreich acht. In den gefährdeten Gebieten liegen auch die Bundeshauptstadt Wien sowie die Landeshauptstädte Linz, Innsbruck und St. Pölten.
Klimafitter Wasserschutzplan gefordert
Die Umweltorganisation forderte von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) einen detaillierten und klimafitten Wasserschutzplan gegen die drohende Wasserknappheit.
„Die letzten beiden Sommer haben gezeigt, dass Dürren immer häufiger unser Land prägen.“
„Glühende Hitze, ausgetrocknete Seen und Badeteiche, die sich in kleine Schlammlacken verwandeln. Die letzten beiden Sommer haben gezeigt, dass Dürren immer häufiger unser Land prägen. Davon sind auch immer mehr Felder betroffen, auf denen unser Essen wegen Wassermangel verdorrt“, so Sebastian Theissing-Matei von Greenpeace Österreich.
Greenpeace forderte etwa, dass große Wasserentnahmen durch die Industrie in einem zentralen Register digital gemeldet werden müssen, effiziente Wassernutzung gefördert wird und regionale Programme erarbeitet werden, um den Wasserverbrauch zu senken. Außerdem sollte es Krisenpläne für bedrohte Regionen geben. (Red./APA)
Es gibt zwei Wege, wie ein Unternehmen sagen kann, dass es klimafreundlich ist. Entweder es erzeugt wirklich weniger CO₂ beim Wirtschaften. Oder das Unternehmen zahlt Geld und lässt andere CO₂ sparen. Wer wirklich was fürs Klima tut und wer sich drückt, schaut sich eine Klimaorganisation aber genau an.
Klimafreundlicher zu wirtschaften, ist für Unternehmen heute keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Konsument:innen, Umweltbewegungen wie Fridays for Future, aber auch Regierungen üben Druck aus, damit Unternehmen ihren CO₂-Ausstoß und ihren Ressourcenverbrauch verringern. Will ein Unternehmen also sein Image bewahren und weiter Geld verdienen, muss es sich mit seiner Klimabilanz auseinandersetzen.
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Viele Unternehmen tun das auch. Sie schauen sich ihre Produktionsprozesse und Lieferketten genau an. An welcher Stelle werden fossile Brennstoffe verwendet, wo kann man Energie sparen und wo Transportwege verkürzen? Gibt es alte Maschinen, die man tauschen muss oder ein Bürogebäude, dass thermisch saniert gehört?
Nehmen wir ein konkretes Beispiel zur Hand, wie echte CO₂-Sparmaßnahmen aussehen können: Eine Bäckerin hat bisher ihr Mehl von einem weit entfernten Zulieferer bezogen und ihre Öfen mit Erdgas geheizt. Um klimafreundlicher zu werden, steigt sie auf regionales Mehl um.
Das führt zu kürzeren Transportwegen und damit zu weniger CO₂-Ausstoß. Und sie investiert in Backöfen, die mit Holzpellets heizen. Im Gegensatz zu Erdgas entsteht bei Holz kein zusätzliches CO₂. Zuletzt nutzt sie die Abwärme der Öfen, um ihr eigenes Warmwasser zu erzeugen. Das mag wenig erscheinen, doch in der Summe führen solche Maßnahmen zu großen CO₂-Einsparungen.
Der zweite Weg: CO₂-Kompensation
Nicht alle Unternehmen handeln so. Neue Öfen kosten Geld und nicht alle sind bereit, zu investieren. Für Unternehmen ist der zweite Weg oft günstiger – zumindest kurzfristig.
Sie setzen auf sogenannte CO₂ -Kompensation. Dabei reduzieren sie CO₂ nicht durch direkte Maßnahmen im eigenen Betrieb, sondern durch die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten. Meist im globalen Süden.
Das Unternehmen zahlt also Geld ins Ausland. Dort wird zum Beispiel ein Wald gepflanzt oder eine PV-Anlage errichtet. Und dann rechnet sich das Unternehmen die CO₂-Einsparungen des Projekts selbst zu. Jetzt könnte man sagen: Hauptsache, CO₂ wird eingespart. Die Klimakrise ist in weltweites Problem und egal, wo CO₂ eingespart wird, wirkt es der Klimakrise entgegen.
Keine soliden Belege, dass Kompensation wirkt
CO₂-Kompensation ist jedoch umstritten. In einer umfassenden Untersuchung stellte die renommierte Klimaorganisation Science Based Targets Initiative (kurz SBTi) fest, dass Kompensation keine legitime Methode für Unternehmen ist, um ihre CO₂-Bilanz zu verbessern. Der Grund: Wissenschaftliche Studien konnten die Wirkung bisheriger CO₂-Kompensationen nicht belegen.
Ein Projekt, das beispielsweise die Aufforstung eines Waldes unterstützt, mag zunächst vielversprechend klingen. Doch was passiert, wenn der gepflanzte Wald nach einigen Jahren wieder abstirbt? Dann wurde keinerlei zusätzliches CO₂ gebunden, das Unternehmen hat sich die Einsparung aber angerechnet.
Und auch die Photovoltaikanlage garantiert nicht, dass wirklich zusätzliches CO₂ eingespart wird. Denn die Anlage wäre vielleicht so oder so gebaut worden, egal ob ein Unternehmen nun Geld zuschießt oder nicht. Und tatsächlich CO₂ eingespart wird auch nur dann, wenn für die PV-Anlage ein anderes klimaschädliches Kraftwerk stillgelegt wird. Auch das passiert nicht immer.
Label der Science Based Targets Initiative
Für Konsument:innen ist es aber schwierig zu erkennen, ob ein Unternehmen wirklich klimafreundlich wirtschaftet oder lediglich auf Kompensationen setzt. Die klar ablehnende Haltung der Science Based Targets Initiative zur Kompensation kommt da gelegen. Hat ein Unternehmen Klimaziele, die von dieser Initiative abgesegnet sind, dann weiß man: Die sparen wirklich CO₂ in ihren eigenen Abläufen.
Druck auf Initiative ausgeübt
Das hätte sich aber fast geändert, wie ein vor kurzem bekannt gewordener Vorfall zeigt. Große Konzerne und selbst die US-Regierung versuchten, die Initiative dazu zu bewegen, auch Kompensationen als gültige Maßnahme anzuerkennen. Erst große Proteste der Belegschaft konnten das verhindern.
Wenn sich ein Unternehmen zukünftig am Markt behaupten will, führt kein Weg an echter Veränderung vorbei. Klimafreundliche Investitionen und Umschulungen kosten zwar Geld und Zeit, keine Frage. Aber der Nutzen für Umwelt, Gesellschaft und nicht zuletzt das eigene Image überwiegen bei weitem. Diese Erkenntnis ist aber noch nicht in allen Köpfen angekommen.
Mit einer neuen Aktion will Greenpeace Plastikmüll an den Kragen. Vom 14. bis 27. Oktober können alle Österreicher:innen beim Plastikcheck mitmachen und eine Woche lang jeden Tag ihren Verpackungsmüll dokumentieren.
Österreich produziert täglich rund 26 Lkw-Ladungen an Plastikmüll. Manches davon landet leider nicht im Recycling, sondern in der Natur. Dort bleibt es für Jahrhunderte liegen, denn Plastik verrottet sehr, sehr langsam. Der Schaden ist enorm. Tiere verfangen sich in Plastikabfällen oder halten sie fälschlicherweise für Essen. Wäre das nicht schon schlimm genug, zerfällt Plastik im Laufe der Zeit zu immer kleineren Partikeln. Dieses sogenannte Mikroplastik sorgt für noch mehr Probleme. Über Nahrung und Trinkwasser gelangt es sogar bis in unsere Körper.
Lösungen finden
Was also tun? Eine der größten Herausforderungen im Umgang mit Plastikmüll ist die schlechte Datengrundlage. In Österreich wissen wir schlichtweg nicht, welche Arten von Plastikverpackungen den größten Anteil am Müll ausmachen und wie viel davon tatsächlich recycelt wird. Mit der Aktion Plastikcheck will Greenpeace genau das ändern. Die mit unserer Hilfe gesammelten Daten sollen Expert:innen einen Überblick verschaffen und so bei der Entwicklung von Lösungen helfen.
So funktioniert’s
Mitmachen ist easy. Die Anmeldung erfolgt über die Website von Greenpeace. Danach bekommen wir einen speziellen Zählzettel per E-Mail zugeschickt. Den drucken wir aus und hängen ihn über den Mistkübel. Für jedes Stück Plastikmüll, das wir wegwerfen, machen wir dann ein Stricherl an der passenden Stelle. Für jede Art von Verpackung gibt es eine eigene Kategorie auf dem Zählzettel. Nach sieben Tagen zählen wir die Stricherl bei jeder Kategorie zusammen und tragen die Daten auf der Website von Greenpeace ein.
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Greenpeace analysiert unsere gesammelten Daten und gibt uns anschließend eine persönliche Auswertung mit Tipps, wie wir unseren persönlichen Plastikverbrauch verringern können. Zusätzlich wird im November dann eine große landesweite Analyse veröffentlicht. Je mehr Menschen bei der Aktion mitmachen, desto aussagekräftiger werden die Daten dieser Analyse sein.
Wenn du mitmachen willst, kannst du dich bis 20. Oktober auf der Greenpeace-Website anmelden. Die Aktion ist unkompliziert und ein super Weg, aktiv etwas gegen das Plastikproblem unserer Gesellschaft zu unternehmen und zur Lösung beizutragen.
Energiegemeinschaften bieten eine Möglichkeit, mit Nachbar:innen Strom zu teilen, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. In Österreich gibt es bereits über 1.000 dieser Energiegemeinschaften – und die Zahl steigt.
Sonnenstrahlen haben eine solch starke Kraft, dass sie 1.000 mal mehr Energie erzeugen können, als verbraucht werden kann. Die überschüssige Energie, die beispielsweise mit einer eigenen Photovoltaikanlage am Dach erzeugt wird, kann durch eine Erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) mit Nachbar:innen oder der Gemeinde geteilt werden. Nicht genutzter Strom wird sonst zurück ins Netz eingespeist oder geht sogar verloren. Durch eine EEG kann somit deutlich mehr Energie eingespart und verteil werden. Neben Photovoltaikanlagen können Kleinwasser- oder Windkraftanlagen und Biogas eingesetzt werden. Durch ein solches Energienetzwerk werden Nachbar:innen zu regionalen und günstigen Stromanbierter:innen – und schützen dabei gemeinsam das Klima.
Stadt, Land, Fluss
Seit 2021 können in Österreich mehrere Personen über Grundstücksgrenzen hinweg Energie aus erneuerbaren Quellen produzieren, speichern, verbrauchen und verkaufen. Mittlerweile gibt es hierzulande über eintausend EEGs.
Auch die EEG in der Gemeinde Sulz im Wienerwald ist eine davon. Gründer Karl Hirschmugl hat sich vor sechs Jahren eine Photovoltaikanlage zugelegt und schnell gemerkt, dass er mehr Strom generiert, als er verbraucht. Aus der Idee, den Strom mit seiner Nachbarin teilen zu wollen, entstand die EEG Wienerwald. Mittlerweile ist sie seit April intakt und für alle Stromkund:innen der Gemeinde Wienerwald und Umgebung zugänglich und nutzbar. Einzige Voraussetzung ist ein moderner digitaler Stromzähler (Smartmeter), den die Wiener Netze zur Verfügung stellen.
Wir durften Karl Hirschmugl und einen Abnehmer, Bernd Gegenbauer, im Wienerwald treffen und uns die EEG genauer anschauen.
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In der Hauptstadt wird Energieteilen im Grätzl großgeschrieben. Ein Beispiel ist das Projekt „EEG Grätzl Energie“. Hier lautet das Motto „Miteinander – füreinander“. Diese EEG die erste regionale EEG der Bundeshauptstadt. Hier produziert ein Metallverarbeitungsbetrieb Strom auf seinem Dach. Die Überschüsse wird an die Gemeinschaft geliefert. Private Verbraucher:innen profitieren hier vor allem am Wochenende vom Gemeinschaftsstrom, da der Betrieb samstags und sonntags nahezu nichts von der selbst produzierten Energie benötigt.
In Wels in Oberösterreich hingegen bildet ein Kleinwasserkraftwerk das Herzstück einer EEG. Eine Firma nutzt hier die Wasserkraft des Welser Mühlbachs und produziert damit über 320.000 Kilowattstunden im Jahr. Damit deckt sie den Strombedarf von 16 benachbarten Verbraucher:innen. Auch diese EEG soll weiter ausgebaut werden – und zwar gemeinsam mit Photovoltaikanlagen, die sich bereits im Ort befinden. Dadurch kann auch der Sonnenstrom bestmöglich verwertet werden.
Förderung von sauberer Energie
Ein zentraler Aspekt für die EEG ist die Förderung von sauberer Energie. Die bezieht sich auf Energiequellen, die wenig oder gar keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt haben und die nicht zur globalen Erwärmung oder Umweltverschmutzung beitragen. Im Allgemeinen sind saubere Energiequellen erneuerbar und erzeugen wenig oder keine Treibhausgase oder andere Schadstoffe bei ihrer Nutzung. Beispiele sind Solarenergie (aus Sonnenlicht), Windenergie (aus Wind), Wasserkraft (aus fließendem Wasser), Geothermie (aus Erdwärme) und Biomasse (aus organischen Materialien). Mehr zu diesem Thema erfährst du hier.
Der Einsatz sauberer Energie wird als wichtiger Schritt betrachtet, um die Umweltbelastung zu verringern, sich von fernen Energielieferanten unabhängig zu machen und den Klimawandel zu bekämpfen, da sie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas deutlich weniger schädlich ist.
Quelle: Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften
Energie spenden mit „Robin Powerhood“
Ein weiterer großer Vorteil von EEGs: Der überflüssige Strom lässt sich auch spenden. Hierzulande gibt es bereits das Projekt Robin Powerhood welches in Kooperation mit dem Verein Wohnung und Gemeinnütziges Sanierungs- und Beschäftigungs-GmbH (GESA) ins Leben gerufen wurde. Menschen in Energiearmut wird dadurch der Zugang zu leistbaren erneuerbaren Energien erleichtert. Strom, der zum Beispiel bei der Photovoltaikanlage vom Nachbar überbleibt, kann an andere, im Umkreis lebenden Menschen gespendet werden. Aktuell geben rund 9,3 Prozent der österreichischen Haushalte an, finanzielle Schwierigkeiten zu haben, die Wohnung im Winter warmzuhalten. Mit einer solidarischen Stromspende kann somit unter die Arme gegriffen werden.
Erst vor kurzem hat der Nationalrat die Errichtung einer staatlichen Koordinerungsstelle zur Bekämpfung von Energiearmut beschlossen. Das bedeutet konkret, dass Haushalte finanziell gefördert werden, die auf erneuerbare Energien umsteigen wollen. Ebenfalls sollen große Elektrogeräte gegen energieeffizientere Geräte ausgetauscht werden. Der Zugang zur Förderung läuft über die Sozialberatungsstellen der Caritas und der Volkshilfe Wien.
Wieder ein heißer Tag in Wien. Du biegst in die Alserbachstraße ein und eine kühle Brise weht dir entgegen. Du setzt dich an den Bach unter den Schatten eines großen Baums, hältst deine Füße ins Wasser und klappst dein Buch auf. So lässt sich die Hitze aushalten.
Klingt nach Utopie? Diese Szene muss nicht unbedingt ein Traum bleiben und könnte in nicht allzu entfernter Zukunft Realität werden, wenn es nach Florian Kretschmer und Helene Müller von der Universität für Bodenkultur geht. Die zwei Wasserexpert:innen arbeiten nämlich beim Projekt ProBach. Dabei geht es um die Reaktivierung der Wienerwaldbäche, von denen viele auch noch heute durch Wien fließen – jedoch verborgen im Untergrund. Das soll sich ändern – für Kühlung, mehr Lebensraum und effiziente Nutzung unserer Wasserressourcen. Wir haben den beiden die wichtigsten Fragen rund um das Projekt gestellt und waren bei einem temporären „Schanibach“ bei der Klimabiennale.
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Die Expert:innen des Projekts ProBach untersuchen, inwieweit die heutzutage unterirdisch im Kanal fließenden Wienerwaldbäche wieder an die Oberfläche geholt werden könnten, um die Lebensqualität zu steigern und einen Beitrag zur Klimawandelanpassung in der Stadt zu leisten. Dabei geht es auch um temporäre Installationen und die Akzeptanz der Wiener Bevölkerung.
Die Geschichte der Bäche
Früher sind die Wienerwaldbäche oberirdisch durch die Stadt geflossen, aus dem Wienerwald Richtung Donau und Wienfluss. „Das Wasser in der Stadt war damals jedoch nicht sauber, sondern Transportweg für Abwasser und jeglichen Abfall. Das wurde vor allem problematisch, als Pest und Cholera ausbrachen und die Bäche zu Verbreitungswegen von Krankheiten wurden. Zusätzlich haben große Mengen Wasser immer wieder die Stadt überflutet“, erzählt Helene Müller vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (BOKU). All das wollte man in den Griff bekommen, weshalb die Bäche im 18. und 19. Jahrhundert eingehaust oder unterirdisch in den Kanal geleitet wurden. Das war damals durchaus nachvollziehbar. Jetzt, viele Jahre später, sind die Rahmenbedingungen anders. Es gibt eine Kläranlage sowie eine funktionierende Müll- und Abwasserentsorgung. Das Bachwasser ist also sauber, bevor es in das Kanalsystem tritt und es ist möglich, eine Transformation zurück anzustoßen.
Auch heute fließen noch rund 50 Bäche frei im Wiener Wald. An der Grenze zur verbauten Stadt werden zwei Drittel davon jedoch in den Kanal geführt, mit Abwasser vermischt und zur Kläranlage geleitet. Dadurch geht eine wichtige Ressource verloren: Das saubere Bachwasser wird verschmutzt und ist somit nicht mehr nutzbar.
Das Untersuchungsgebiet des Projekts ProBach mit den infragekommenden Wienerwaldbächen. Quelle: ProBach
Die Expert:innen wollen die Bäche nun reaktivieren und sie vom Kanalsystem entkoppeln, um sie wieder zugänglich für verschiedene Nutzungen zu machen. Florian Kretschmer, Senior Scientist am Institut für Siedlungswasserbau der BOKU, erklärt: „Wir haben das Problem, dass es in der Stadt immer heißer wird. Es wird momentan sehr viel in Richtung Begrünung gemacht, weil das Grün natürlich kühlt und Schatten spendet. Das Grün braucht aber auch das Blau. Und da kommen die Wienerwaldbäche ins Spiel. Einerseits um das Stadtgrün zu bewässern, andererseits auch als Aufenthaltsraum, als kleines Naherholungsgebiet für die Stadtbevölkerung.“ Zusätzliche Wasserquellen werden in Zukunft nur noch wichtiger werden.
Eine herausfordernde Aufgabe
Die Bäche in Wien wieder an die Oberfläche zu bringen, ist nicht einfach. Dazu müssen sie zuerst wieder vom Kanalsystem und dem Abwasser getrennt werden. Diese Entkopplung am Stadtrand und der Transport an den Ort der Nutzung ist die erste große technische Herausforderung. Die zweite: Die Stadt ist bebaut, die Flächen sind genutzt. Man muss also auch über die Flächen verhandeln, die man für oberirdisch fließende Bäche bereitstellen könnte.
Florian Kretschmer betont: „Es geht dabei vor allem um Verkehrsflächen, die gegebenenfalls umgewidmet werden müssen. Aber auch der Untergrund ist verbaut. Da sind verschiedenste Leitungsträger drinnen und das muss natürlich auch mitberücksichtigt werden.“ Technisch sei jedoch alles möglich, es gibt auch bereits Beispiele aus anderen Städten. Für die Entkoppelung gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten. Man könnte den Bach oberirdisch in einem eigenen Gerinne durch die Stadt führen. Das passiert beispielsweise heute schon in Freiburg, Aachen oder Zürich. Oder man vergräbt ein eigenes Rohr, das nur mit Bachwasser oder gegebenenfalls mit anderen wenig verschmutzten Wässern befüllt wird. Dieses Wasser kann in den Rohren dann transportiert und dort an die Oberfläche geholt werden, wo man es nutzen möchte. Die dritte Variante ist eine sogenannte Rohr-in-Rohr Lösung. Dabei kann – wenn der Durchmesser entsprechend groß ist – in das bestehene Kanalrohr ein zweites, kleineres Rohr eingezogen werden, in dem dann das saubere Bachwasser fließt.
Wo könnte bald Wasser fließen?
Die Forscher:innen von ProBach haben sich angesehen, welche dieser Bäche am vielversprechendsten sind. Dabei geht es vor allem darum, ob der Bach ganzjährig Wasser führt. Manche der Wienerwaldbäche trocknen in den heißen Sommermonaten nämlich aus.
„Ganzjährig Wasser führen beispielsweise der Alserbach/Alsbach oder der Eckbach. Ebenso interessant für eine Reaktivierung wäre der Schreiberbach in Döbling oder der Rosenbach bei Hütteldorf. Diese wären besonders gut geeignet“, zählt Florian Kretschmer auf. Helene Müller betont jedoch: „Dass manche Bäche im Sommer trocken fallen, gehört aus ökologischer Sicht einfach dazu. Auch diese muss man nicht unbedingt ausschließen für unseren Zweck – man kann in den Trockenperioden auch mit Wasserspeicherung arbeiten.“ Ebenso wären Drainage-Wässer oder die Einleitung von wenig verschmutztem Regenwasser möglich. Technische Lösungen gibt es für die meisten Probleme.
Oftmals wird erwidert, das Bachwasser werde im Kanal gebraucht, damit alles gut weggeschwemmt wird und sich keine Rückstände anhäufen. Das sei laut Florian Kretschmer jedoch kein gültiges Argument, da wir selbst genug Abwasser durch Spülkästen, Duschen und Abwasch produzieren würden. Eine zentrale Frage sei aber, wer für die Instandhaltung der Bäche verantwortlich sein wird.
Steigende Hochwassergefahr!?
Ob durch mehr oberirdisch fließende Bäche auch die Hochwassergefahr in Wien steigen würde? Laut Helene Müller ist das Risiko von einst heute nicht mehr gegeben. „Natürlich muss man diesen Aspekt berücksichtigen. Im Moment gehen die Bäche ins Kanalsystem und der Kanal ist in der Lage, es abzutransportieren. Diese Möglichkeit würde man durch eine Reaktivierung ja nicht verschwinden lassen. Bei Hochwasser kann das zusätzliche Wasser trotzdem über das Kanalsystem abgeleitet und somit die Sicherheit gewährleistet werden.“ Außerdem schaffe man durch oberirdische Fließstrecken und Begrünung auch zusätzlichen Retentionsraum. Das Wasser kann dann oberflächlich gespeichert werden und das Kanalsystem im Hochwasserfall sogar entlasten.
Kosten vs. Nutzen
„Was das kosten würde, ist sehr umsetzungsspezifisch. Es hängt davon ab, auf welche Art man das Wasser entkoppelt und wie weit man es transportieren will. Kann ich es oberirdisch transportieren oder unterirdisch? Brauche ich ein neues Leitungsnetz oder kann ich es in bestehende Kanalröhren integrieren?“, erklärt Florian Kretschmer.
Für die Expert:innen überwiegt aber der Nutzen: Ein Liter Abwasser oder Trinkwasser hat einen gewissen Preis. Mit der Reaktivierung kann man auf der einen Seite Wasser aus dem Kanal und damit von der Kläranlage fernhalten. Gleichzeitig kann man für die Bewässerung statt Trinkwasser Bachwasser verwenden und somit auf beiden Seiten Einsparungseffekte erzielen. „Es geht um Naherholung, um Abkühlung. Wir wollen urbanen Hitzeinseln entgegenwirken, die Aufenthaltsqualität steigern und eine zusätzliche Wasserquelle schaffen. Es geht um’s Ressourcen sparen und um Kreislaufwirtschaft, um Biodiversität und zusätzliche Ökosysteme in der Stadt“, fasst Helene Müller zusammen.
Heute noch sichtbar
Hinweise auf die Flüsse findet man auch heute noch, wenn man aufmerksam durch Wien spaziert. „Fährt man mit der Straßenbahn vom Elterleinplatz Richtung Gürtel, wundert man sich vielleicht, warum die Straßenbahn hier jetzt nicht gerade fährt. Das ist deswegen, weil die Schienen genau über dem Alserbach gebaut wurden. Wenn manche Straßen nicht so gerade sind, wie man annehmen wollte, oder wenn manche Häuser nicht aneinandergebaut wurden, dann sind das Hinweise, dass dort früher ein Gerinne war.“, erläutert Florian Kretschmer.
Namen wie die Alserbachstraße, die Alszeile, die Krottenbachstraße oder die Bachgasse sind weitere Hinweise, dass dort unterirdische Bäche fließen. Ebenso „Maria am Gestade“ (bedeutet so viel wie „am Gewässer“) – dort ist ursprünglich der Otterkringerbach vorbeigeflossen. „Ein weiteres Beispiel ist die U6-Station Thaliastraße. Die ist tiefer gelegen als die nachfolgende Burggasse und die vorliegende Josefstädter Straße, weil da früher das Bachbett des Ottakringerbaches war.“
Akzeptanz der Bevölkerung
Im Laufe des Projekts gab es immer wieder temporäre Installationen wie auf der Klimabiennale und Befragungen der Menschen vor Ort. Dafür wurden mit Paletten und solarstrombetriebenen Wasserpumpen Abschnitte eines Baches simuliert und die Teststrecken für die Wiener Bevölkerung zugänglich gemacht. Laut den beiden Expert:innen war das Feedback sehr positiv, da die Leute die Nähe zum Wasser suchen und sich nach Erholungsräumen sehnen. Wichtig dabei seien aber auch genügend Beschattung und gute Sitzgelegenheiten am Bach.
Wie geht es weiter?
Das Projekt ProBach läuft noch ein Dreivierteljahr. Am Ende werden alle Erkenntnisse zusammengeführt und ein Leitfaden erarbeitet, auf den man aufbauen kann – in Wien, aber auch in anderen Städten Österreichs.
Die temporäre Installation bei der Klimabiennale wurde gut angenommen – von Groß und Klein. Quelle: ProBach
Was den Forscher:innen am meisten Freude bereitet hat? „Die Menschen zu sehen, die (Anm.: bei den temporären Installationen) im Wasser springen und die es einfach sehr gut annehmen“, meint Helene Müller. Florian Kretschmer schließt sich dem an: „Das positive Feedback gibt einfach Mut zum Weitermachen.“
Er meint abschließend: „Das Interesse ist da, in Wien und an anderen Orten in Österreich. Aber es ist natürlich ein langfristiger Prozess notwendig, wenn wir wirklich neue blau-grüne Infrastruktur in Städten schaffen wollen.“ Es brauche Planung und die passenden politischen Rahmenbedingungen (die Grünen in Hernals fordern beispielsweise bereits seit 2020 die Reaktivierung des Alserbachs).
Im Prinzip gehe es darum, dass Städte wie Wien lebenswert bleiben. Florian Kretschmer: „Wien soll für die Bewohner:innen ein schöner Ort sein, soll aber auch für die Pflanzenwelt, für die Tierwelt in der Stadt lebenswert sein. Und wenn das angenommen wird, dann ist das natürlich für ein Forschungsprojekt ein schöner Output – dass eben die Theorie in der Praxis auch mal ankommt.“
Jede Spezies hat eine Klima-Nische – also eine Temperaturspanne, in der sie überleben kann. Wir Menschen sind gerade dabei, das Klima so zu verändern, dass immer mehr Regionen außerhalb unserer Klima-Nische liegen. In Griechenland erreichen die Temperaturen diesen Sommer bereits für Menschen lebensgefährliche Höhen.
Seit Anfang Juli tobt in weiten Teilen Griechenlands eine Hitzewelle. Das ist nicht nur bitter für alle Urlauber:innen, sondern vor allem eine riesige Belastung für alle Einheimischen. Am Donnerstag erreichen die Temperaturen einen neuen Höhepunkt. Weil örtlich 43 Grad übertroffen werden sollen, werden alle archäologischen Stätten zwischen 12.00 und 17.00 Uhr geschlossen – auch das Wahrzeichen Athens, die Akropolis.
Keine Arbeit in den Nachmittagsstunden
Das griechische Arbeitsministerium ordnete außerdem an, dass alle Lieferdienste während der heißen Nachmittagsstunden eingestellt werden. Auch die Arbeiten im Bereich Bauwesen wurden zu Mittag für die nächsten fünf Stunden eingestellt. Meteorologen sagten, die Temperatur könne unter der Sonne Werte von mehr als 60 Grad erreichen. Dies sei lebensgefährlich, hieß es.
Diese Temperaturen sind – wortwörtlich – unmenschlich. Jetzt schon führt die Klimakrise also zu Temperaturen in Europa, die außerhalb der menschlichen Klima-Nische liegen. Und das könnte erst der Anfang sein.
Es kommt noch mehr Hitze
Die derzeitige Politik führt weit jenseits von zwei Grad globaler Erwärmung. Bei der wahrscheinlichsten Temperaturentwicklung (plus 2,7 Grad Celsius im globalen Mittel) muss ein Drittel der Menschheit außerhalb der menschlichen Klima-Nische leben. Zum Vergleich: Derzeit leben nur rund 60 Millionen Menschen außerhalb der Nische.
Studie zur menschlichen Klima-Nische
Das berichtet ein Forscherteam im Fachjournal „Nature Sustainability“. An der Studie war auch Caroline Zimm vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien beteiligt. Als menschliche Klima-Nische hat das Forscherteam jenen Temperaturbereich definiert, in dem Menschen in der Vergangenheit mehrheitlich lebten. Dort können zum Beispiel Nutztiere gehalten werden und Nutzpflanzen sprießen. Das ist auch heute noch wichtig. Rund zwei Milliarden Menschen weltweit sind zum Überleben auf Landwirtschaft und Viehhaltung angewiesen.
Höhere Sterblichkeit außerhalb der Klima-Nische
Das Leben außerhalb der menschlichen Klima-Nische würde vermehrt Krankheiten und eine erhöhte Sterblichkeit bedeuten, erklären die Studienautor:innen. Als gefährliche Hitze definieren sie eine Durchschnittstemperatur von 29 Grad. Besonders groß ist das Risiko in den heißen und feuchten Regionen entlang des Äquators. Dort wird Hitze schon bei niedrigeren Temperaturen lebensbedrohlich, weil sich der Körper bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht durch Verdunstung von Schweiß auf der Haut abkühlen kann. Die Länder mit der größten Zahl an Menschen, denen laut der Studie gefährliche Hitze droht, sind demnach Indien, Nigeria und Indonesien.
„Bei jedem 0,3 Grad Celsius vermiedenem Temperaturanstieg sind 350 Millionen Menschen weniger betroffen.“
Es gibt Hoffnung
Die Modellrechnungen der neuen Studie sagen aber auch: Bei jedem 0,3 Grad Celsius vermiedenem Temperaturanstieg sind 350 Millionen Menschen weniger betroffen. Würde das Ziel des Paris-Abkommens erreicht, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken, wären es „nur“ 14 Prozent der Weltbevölkerung, die außerhalb der menschlichen Klima-Nische leben müssten.
Wir vertragen keine extreme Hitze, am wohlsten fühlen wir uns bei Temperaturen zwischen 22 und 26 °C. Ohne Technik wie Klimaanlagen wären wir in heißen Regionen verloren. Technik, die den am meisten betroffenen Ländern im globalen Süden nicht im großen Stil zur Verfügung stehen wird. Selbst in Griechenland besitzt rund ein Drittel der Haushalte keine Klimageräte.
Und selbst wenn wir davon ausgehen, dass alle Menschen sich Klimaanlagen leisten können. Können sie in ihren Regionen keine Landwirtschaft betreiben und kein Vieh halten, ist eine dauerhafte Ansiedlung zwecklos. Nur wenn wir jetzt sofort mit konsequentem Klimaschutz. (RED/APA)
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