Auch bei Christbäumen geht „bio“ und „regional“

Wer einen nachhaltigen Christbaum möchte, sollte auf Herkunft und Anbau achten. Christbäume werden oft auf großen Plantagen unter Einsatz von Pestiziden groß gezogen und legen dann lange Transportwege zurück. Eine Alternative ist die Gemeine Fichte: Sie wächst in Österreich und braucht wenig Chemikalien. 

In 70 Prozent der österreichischen Haushalte steht zu Weihnachten ein echter Christbaum, insgesamt rund 2,8 Millionen Stück. Der WWF rät, ihn unter Bedacht auf Nachhaltigkeitsaspekte auszuwählen: Biologischer Anbau und die Entscheidung für ein möglichst regionales Erzeugnis heben auch hier die Umweltbilanz. Allerdings: „Wirklich nachhaltig sind Bäume nur dann, wenn sie nach den Feiertagen weiterleben können“, meinen die Umweltschützerinnen und Umweltschützer. Ein sinnvoller Trend sei daher der „Baum im Topf“. Hier soll man achten, dass es sich um einen heimischen, in Österreich aufgezogenen Bio-Baum handelt, den man nach den Feiertagen in den Garten pflanzen kann.

Baum braucht bis zu zehn Jahre für die gewünschte Höhe

„Entgegen romantischer Annahmen stammen die Bäume meist nicht aus einem Wald, sondern aus eigens angelegten Christbaumplantagen“, sagte WWF-Expertin Karin Enzenhofer zur Herkunft der heimischen Christbäume. „Bis ein Baum die gewünschten 1,70 bis zwei Meter Höhe erreicht, vergehen bis zu zehn Jahre. In der konventionellen Produktion dürfen verschiedenste Chemikalien eingesetzt werden, wie etwa Dünger und Pestizide.“

Kurze Transportwege senken CO₂-Emissionen

Wenn kein Bio-Christbaum erhältlich ist, solle man zumindest einen aus der Region wählen, erkennbar an den Papierschleifen am Wipfel. Kurze Transportwege bedeuten weniger CO₂-Emissionen. „Absehen sollte man von einem nicht gekennzeichneten Christbaum aus dem Baumarkt. Oft kommen diese Bäume aus Nord- und Osteuropa und werden schon früh gefällt. Die nötige Kühlung bis zum Verkauf und die langen Transportwege bedeuten einen hohen Energieaufwand“, so der WWF.

Gemeine Fichte braucht weniger Pestizide

Auch die Baumart hat Einfluss auf die Umweltverträglichkeit. 85 Prozent der Christbäume sind Tannen, rund 14 Prozent Fichten. Besonders beliebt sind die Nordmannstanne und die Blaufichte. Beide Arten sind in Österreich nicht heimisch, bei ihrer Aufzucht werden laut WWF daher größere Mengen an Pestiziden eingesetzt. „Besser beraten ist man mit einer Gemeinen Fichte, die sich auch mit weniger Chemikalien wohlfühlt.“

Aus alten Christbäumen wird Energie gewonnen

Richtig entsorgen bedeutet ohne Lametta und anderen Schmuck. Am besten wirkt der (Bio-)Christbaum im eigenen Komposthaufen nach, oder man bringt ihn zu den Sammelstellen. In Biomassekraftwerken werden die Bäume dann zur Energieerzeugung verbrannt. (APA)

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