6 Antworten zum Freiwilligen Umweltjahr

Gutes für die Umwelt tun und erste Berufserfahrungen sammeln. Das verspricht das Freiwillige Umweltjahr. Für die heurigen Bewerber:innen gibt es erstmals das österreichweite Klimaticket als Zuckerl.

Das Umweltjahr der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP bietet Freiwilligen die Möglichkeit, sich zwischen sechs und zwölf Monaten bei einer gemeinnützigen Organisation zu engagieren. Eine gute Gelegenheit, erste Erfahrungen in Umweltberufen zu sammeln. Hier gibt es die wichtigsten Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für das freiwillige Umweltjahr auf einen Blick:

1) Wer kann ein Freiwilliges Umweltjahr machen?

Grundsätzlich gilt: Jeder ab 18 Jahren kann sich für das Freiwillige Umweltjahr bewerben. Eine österreichische Staatsbürgerschaft brauchen Bewerber:innen nicht. Notwendig ist allerdings eine Daueraufenthaltsgenehmigung für Österreich oder die Staatsbürgerschaft eines anderen EU-Mitgliedsstaats. Abgesehen davon braucht es nur ein ärztliches Attest, dass eine physische und physische Belastbarkeit bestätigt.  Gedacht ist das Freiwillige Umweltjahr vor allem für junge Menschen, die nach der Matura erste Berufserfahrungen sammeln möchten. Wer schon einmal ein Umweltjahr absolviert hat, kann sich kein zweites Mal bewerben.

2) Ersetzt das Umweltjahr den Präsenz- und Zivildienst?

Ja. Allerdings nur, wenn man sich für eine Länge von mindestens 10 Monaten entscheidet. Anders als beim regulären Zivildienst wird man aber nicht zugewiesen, sondern bewirbt sich aktiv bei Organisationen. Das heißt aber auch: Es gibt keine Garantie, dass man tatsächlich einen Platz bekommt. Außerdem bieten nicht alle Organisationen das Umweltjahr als Ersatz für den Zivildienst an.

3) Wie kann man sich bewerben?

Die Bewerbung erfolgt bei der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP und hat einen fixen zeitlichen Ablauf:

  • November und Februar: Anmeldung zum Freiwilligen Umweltjahr auf einer eigenen Website. Hier sucht man sich bereits 3 Organisationen aus, bei denen man gerne arbeiten würde.
  • März: Verpflichtendes Kennenlerngespräch bei JUMP. Danach bekommen Bewerber:innen die Kontaktdaten zu den drei ausgewählten Organisationen
  • März/April: Bewerber:innen vereinbaren Gespräche bei den Organisationen
  • April/Mai: Spätestens im Mai erfahren Bewerber:innen, ob und wo sie ihr Umweltjahr absolvieren
  • September: In der Regel beginnt das Umweltjahr ab 1. September. Der Einstieg ist aber auch noch später möglich. Der genaue Start- und Endtermin wird mit der Einsatzstelle vereinbart.

Wer das Umweltjahr als Ersatz für den Zivildienst leistet, muss sich zusätzlich mit der Zivildienst-Serviceagentur kurzschließen.

4) Bei welchen Organisationen kann man das Jahr absolvieren?

Das Freiwillige Umweltjahr kann man bei über 90 gemeinnützigen Organisationen in ganz Österreich machen. Zum Beispiel:

  • BirdLife Österreich – Gesellschaft für Vogelkunde
  • HBLFA für Gartenbau und österreichische Bundesgärten
  • Greenpeace
  • Energie Agentur Steiermark
  • Kleinwasserkraft Österreich
  • Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel
  • Blühendes Österreich
  • Nationalpark Thayatal
  • Naturfreunde Österreich
  • Tierschutz Austria
  • Universität für Bodenkultur Wien
  • Vegane Gesellschaft Österreich
  • Verband der Naturparke Österreichs

Die vollständige Liste aller Organisationen findet sich hier.

5) Was macht man während des Freiwilligen Umweltjahres?

Die Arbeit kann sehr unterschiedlich aussehen – je nachdem, bei welcher Organisation man das Umweltjahr macht. Jedenfalls haben aber alle Organisationen einen Schwerpunkt auf Umweltarbeit. Bei Bird Life Österreich hilft man etwa bei der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Organisation von Veranstaltungen mit, ist aber auch für Artenschutzprojekte im Freiland unterwegs. Bei Tierschutz Austria pflegt und versorgt man Tiere und hilft bei administrativen Tätigkeiten. Egal bei welcher Organisation man landet, gearbeitet wird 34 Stunden die Woche.

Begleitend zum Freiwilligen Umweltjahr nimmt man einem Lehrgang teil. Hier können sich die Freiwilligen untereinander vernetzen und Wissen zu Umweltschutz aneignen. Der Lehrgang besteht aus sechs Seminaren, die insgesamt 20 Tage in Anspruch nehmen. An diesen Tagen ist man von den Tätigkeiten in seiner Organisation freigestellt.

6) Ist das Freiwillige Umweltjahr bezahlt?

Ja, auch wenn es weniger Geld ist als beim Zivildienst. Freiwillige bekommen derzeit 345 Euro Taschengeld pro Monat. Seit diesem Jahr erhalten alle außerdem das österreichweite Klimaticket kostenlos. Man hat einen Urlaubsanspruch von 2 Tagen pro Monat, für volle 12 Monate macht das insgesamt 25 Tage. Besonders wichtig: Während des Umweltjahres ist man unfall-, kranken-, haftpflicht- und pensionsversichert.

Übrigens: Die Bewerbungsfrist für dieses Jahr ist zwar abgelaufen, aber oft gibt es noch Restplätze. Wer Interesse hat, meldet sich am besten direkt bei JUMP.

Über die/den Autor:In

Markus Englisch
Markus Englisch
Markus studierte TV- und Medienproduktion in Wien. Sein größter Antrieb als Journalist ist es, die Klimakrise für alle Menschen begreifbar zu machen. Zuletzt war er als Redakteur bei PULS 4 tätig und leitete das Nachhaltigkeitsmagazin KLIMAHELDiNNEN.

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