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Es grünt so grün, auf Österreichs Berg, Wiesn und Wald. Das soll auch so bleiben, erklärt Familie Zillner. Die Familie ist mit ihren Weideschafen eine von vielen Partner:innen des Förderprogramms FLORA. Ein Programm zum Schutz unserer Artenvielfalt.

Bunte Wiesen, wilde Flüsse und hochalpine Gipfel – eine grüne Idylle unsere heimische Natur. Doch wo einst Bienen über Wildblumen summten, herrscht vielerorts gähnende Leere. Warum? Klimawandel, Monokulturen oder auch Verbauung rücken die Natur in die Ecke und nehmen Pflanzen- wie Tierarten den Lebensraum. Was da hilft? Menschen, die unsere Natur schützen und Förderprogramme wie FLORA, die diesen Menschen unter die Arme greifen.

Mäh Schaf mäht den Rasen

Ein:e Partner:in des Förderprogramms FLORA ist Familie Zillner. Sie bewirtschaftet mit ihren Weideschafen Wiesen am Hundsheimer Berg. Eine Region in Niederösterreich, die zu den wertvollsten Trocken- und Halbtrockenrasenhabitaten in Österreich zählt. Auf relativ engen Raum befinden sich dort außergewöhnlich viele Pflanzen- und Tierarten. Grund dafür sind die umliegenden Bergketten, die den tierischen und pflanzlichen Bewohner kaum Möglichkeiten bieten auszuweichen. Ein echter Hotspot für Biodiversität sozusagen. Berühmt ist das Gebiet allerdings für seine Schmetterlinge. Über 1315 verschiedene Arten leben auf den Wiesen. Doch das war nicht immer so: Nachdem die Weideflächen in den 60er Jahren aufgelassen wurden, drohten sie zuzuwachsen und viele Tier- und Pflanzenarten zu verschwinden.

Mit ihren Schafen und Ziegen beweidet die Familie Zillner die Wiesen der Hundsheimer Berge wie vor 1.000 Jahren.

Nicht mit uns, haben sich Erich und Elisabeth Zillner gedacht. Vor knapp 30 Jahren hat sich das Ehepaar von Wien verabschiedet, um mit 15 Weideschafen 60 Hektar Weideland nachhaltig wieder zu bewirtschaften. Ein Projekt mit Erfolg. Mittlerweile besitzt die Familie über 250 Weideschafe und etliche Ziegen. Als nachhaltige Landschaftspfleger sind Schafe und Ziegen aktive Naturschützer und pflegen unsere Kulturlandschaften. Denn wo ohne jeglichen Eingriff freie Wiesen verwalden würden, halten Ziegen Gebüsche und Bäume im Zaum und Schafe kümmern sich um Gräser und Kräuter. Der schonende Umgang mit den Wiesen hat viele Tiere und auch Pflanzen wieder angelockt.

Mit 6.600 Euro jährlich fördert FLORA Familie Zillner und ihre Weidenschafe. Es ist eines von vielen FLORA-Projekten, die sich für den Erhalt der österreichischen Biodiversität einsetzen. Mehr zu den Weideschafen gibt es hier: Familie Zillner & die Weideschafe

Was ist das Förderprogramm FLORA?

FLORA, das steht für Förderung von Landwirt:innen und Organisationen zur Rettung unserer Artenvielfalt. Ein Programm von Blühendes Österreich, das seit 2015 nachhaltige und ökologische Projekte fördert. Dadurch konnten bereits über 600 Hektar naturschutzfachlich wertvoller Flächen gesichert werden. 2022 ist FLORA von der Europäischen Kommission für den Natura 2000 Award für herausragende Leistungen ausgezeichnet worden. Der Award wird jährlich verliehen und mit FLORA ist die Auszeichnung erstmals an ein österreichisches Projekt gegangen. Natura 2000 ist ein Schutzgebietsnetz, das die natürlichen Lebensräume Europas dauerhaft sichern soll. In Österreich gibt es mittlerweile 350 Gebiete.

FLORA-Prämie: wer, wie, was?

Was gefördert wird, hängt vom zu schützenden Biotop ab. Das heißt, je wertvoller und bedrohter die Fläche ist, desto höher fällt die Prämie aus. Das Programm bewertet den Zustand der Flächen und ihre Einordnung in den österreichischen Biotoptypen-Katalog, der Roten Liste Österreichs. Aktuell umfasst das Programm 28 Europaschutzgebiete und 45 FLORA-Partner:innen.