Warum jede:r wählen sollte

Eine Demokratie funktioniert nur, wenn wir alle bereit sind, sie mitzugestalten. Das bedeutet auch, wählen zu gehen. Du zögerst noch? FREDA hat sieben Gründe, warum du auf jeden Fall hingehen solltest.

Es wird wieder gewählt. Aber nur, wenn du auch hingehst, und deinen ausgefüllten Stimmzettel in die Wahlurne wirfst, kannst du mitbestimmen und die Politik mitgestalten. Das überzeugt dich noch nicht, zur Wahl zu gehen? Dann tun es vielleicht folgende sieben Gründe:

#1 Demokratie ist kein Selbstläufer

„Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus“, heißt es im ersten Artikel der Bundesverfassung. Es ist das Wesen einer Demokratie, dass die Bürger:innen mitbestimmen. Und das geht am besten bei Wahlen. Sie wählen ihre politischen Vertreter:innen, diese entscheiden dann im Namen des Volkes. Je mehr Menschen ihre Stimme abgeben, desto ausgewogener werden die unterschiedlichen Interessen der Bürger:innen von den gewählten Vertreter:innen repräsentiert. Geht niemand zur Wahl, funktioniert Demokratie nicht.

#2 Jede Stimme zählt

“Auf meine Stimme kommt es gar nicht an.” Falsch! Nicht selten gehen Wahlen sehr knapp aus. Dann kommt es tatsächlich auf jede einzelne Stimme an. Wenn du gewählt hast, kannst du einen Unterschied machen. Zum Beispiel deiner Partei in den Nationalrat oder deinem Kandidaten zum Sieg verhelfen. Die Stimme ist am politischen Markt die einzige Währung, die etwas zählt.

#3 Wählen ist dein Recht

Dass es in Österreich freie und geheime Wahlen gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Unsere Vorfahren mussten lange für dieses Recht kämpfen. Männer dürfen seit 1907 wählen. Bei Frauen hat es noch länger gedauert. Erst nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1919, hat die erste Frau ihre Stimme abgegeben. Heute bekommt man als Staatsbürger:in das Wahlrecht automatisch zum 16. Geburtstag. Man muss nichts dafür tun. Also warum dieses Recht ungenutzt lassen?

#4 Wählen ist ein Privileg

Staatsbürger:in eines Landes zu sein, in dem freie und demokratische Wahlen möglich sind, ist nichts anderes als Glück. Nicht überall haben die Menschen die Chance, selbst wählen zu gehen und die Politik ihrer Heimat mitzugestalten. In manchen Ländern dürfen die Menschen zwar zur Wahlurne schreiten, allerdings werden nicht alle Parteien und Kandidat:innen zur Wahl zugelassen. Und in wieder anderen Ländern werden die Wahlen manipuliert. Aber selbst in Demokratien gibt es Einschränkungen. Allein in Österreich sind 1,4 Millionen Menschen von Wahlen ausgeschlossen, obwohl sie ihren Lebensmittelpunkt hier haben. Ihnen fehlt schlichtweg die österreichische Staatsbürgerschaft. Es ist daher ein großes Privileg, wählen zu können.

#5 Nicht zu wählen, ist kein Zeichen des Protests

Nicht wählen zu gehen, ist keine Option. Auch nicht aus Protest. Denn damit erzielt man nicht den gewollten Effekt. Es schadet keiner Partei oder Kandidat:in. Die Prozent, die eine Partei oder eine Kandidat:in bekommt, werden anhand der abgegebenen Stimmen und nicht der Zahl aller Wahlberechtigten berechnet. Es bleiben keine Sessel im Nationalrat oder ein Amt frei, nur weil jemand nicht wählen gegangen ist. Man schadet dadurch nur sich selbst. Denn wer nicht wählen geht, lässt andere über die Zukunft bestimmen.

#6 Bequemlichkeit ist keine Ausrede

Es gibt keine Ausreden dafür, nicht zur Wahl zu gehen. Wählen ist weder kompliziert noch zeitaufwendig. Den Weg zum Wahllokal kann man mit einem Spaziergang oder einem Kaffeehausbesuch verbinden. Auch Langschläfer:innen haben keine Ausreden. Viele Wahllokale haben bis 17 Uhr geöffnet. Schließen sie in deiner Gemeinde früher oder du bist am Wahlsonntag gar nicht zu Hause, kannst du dir auch eine Wahlkarte besorgen. Das geht bis vier Tage vor der Wahl ganz bequem über das Internet von zu Hause aus. Holst du die Wahlkarte persönlich am Gemeindeamt ab, hast du sogar Zeit bis Freitag vor der Wahl. Wichtig: Du musst das Kuvert mit dem ausgefüllten Stimmzettel wieder rechtzeitig zur Post bringen, damit sie am Sonntag auch bei der zuständigen Behörde ankommt.

#7 Es macht ein gutes Gefühl

Und zu guter Letzt: Wählen ist etwas Besonderes. Man kann stolz sein, seine Stimme abgegeben und damit die Demokratie gestärkt zu haben. Und man kann auf die Bekanntgabe der Wahlergebnisse entgegenfiebern. Kurz nach 17 Uhr die erste Hochrechnung mitverfolgen. Schauen, wie die eigene Partei oder die eigene Kandidat:in abgeschnitten hat.

Also auf zur Wahl! Und den Ausweis nicht vergessen.

Über die/den Autor:In

Nicole Frisch
Nicole Frisch
Nicole studiert Politikwissenschaft und Internationale Entwicklung an der Universität Wien. Das Ziel: Die Weltpolitik verstehen – und das Verstandene mit möglichst vielen Menschen teilen. Ihren Weg in den Journalismus hat sie über die NÖN gefunden. Ihre Schwerpunkte sind soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Migration und Vergangenheitspolitik.

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