Hitzesommer: Tipps, die Abkühlung bringen

36 Grad und es wird noch heißer … die aktuelle Hitzewelle schlägt vielen von uns aufs Gemüt. Oft ist sie aber nicht nur schweißtreibend, sondern gesundheitlich auch ziemlich gefährlich. Einfache Tipps helfen durch den Hitzesommer.

Im Sommer geht es in Österreich heiß her, denn die Anzahl der Hitzetage steigt seit den 90er-Jahren kontinuierlich. Hat es früher im Sommer im Durchschnitt eine Hitzewelle mit fünf Hitzetage gegeben, gibt es heute gleich mehrere Hitzewellen. Hauptursache für die heißen Perioden ist die Klimakrise. Die Erde erwärmt sich, das Wetter wird extremer und Temperaturen ab 30 Grad gehören zur Norm. Was für die einen Badespaß und Eisessen bedeutet, ist für die anderen einfach nur eine Qual. Deshalb ist es an Hitzetagen besonders wichtig, gut vorbereitet zu sein. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, die euch helfen, auch bei 30 Grad aufwärts einen kühlen Kopf und Körper zu behalten.

Fast Reminder: Wer viel schwitzt, sollte auch viel trinken!

Dass Wassertrinken vor allem an heißen Tagen wichtig ist, ist den meisten von uns bewusst. Eine kleine Erinnerung, das auch tatsächlich zu tun, schadet trotzdem nicht. Wenn ärztlich nicht anders verordnet, trinke im Sommer bis zu drei Liter Wasser am Tag. Der optimale Durstlöscher ist Leitungswasser. Da wir durch das Schwitzen aber auch viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kochsalz und andere Elektrolyte verlieren, trinke zwischendurch mineralhaltige Getränke wie Mineralwasser oder ungesüßte Fruchtsäfte.

Auch mit der richtigen Ernährung kannst du dich kühl halten. Wie das genau funktioniert, haben wir in unserem Beitrag Richtig ernährt im Sommer zusammengestellt.

Kühl, kühler, abgekühlt, ganz ohne Klimaanlage

Steigen die Temperaturen im Sommer in Richtung 30 Grad und mehr, wird es in der Wohnung oft unerträglich warm. Wer eine Klimaanlage hat, kann sich bei den hohen Temperaturen freuen. Aber auch ohne Anlage kann man seine Räume mit ein paar einfachen Tipps effektiv abkühlen. Zudem sind Klimaanlagen teuer, verbrauchen extrem viel Strom und sind schlecht für die Umwelt.

  • Faustregel: Fenster auf, wenn es draußen kühl ist. Fenster zu, wenn es draußen heiß ist. Die kühlen Nachtstunden eigenen sich hervorragend, um die Wohnung abzukühlen.
  • Vorhänge, Rollo oder Jalousie in der Früh zu- und runterziehen, um die Wohnung vor den Sonnenstrahlen zu schützen.
  • Nasse Hand- oder Geschirrtücher im Raum aufhängen, um diesen abzukühlen: Die nassen Tücher verdunsten, wodurch dem Raum Wärme entzogen wird. Diese Methode funktioniert am besten an trockenen Tagen mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Tipp: Frisch gewaschene Wäsche eignet sich dafür auch perfekt.
  • Elektronische Geräte wie Fernseher, Computer und Spülmaschine strahlen viel Betriebswärme aus. Daher sollte man bei Hitzetagen Geräte, die man nicht unbedingt benötigt, komplett ausschalten. Achtung: Auch im Stand-by-Modus wird Strom und folglich Wärme erzeugt. Auch Leuchten geben Wärme ab. Deshalb komplett ausschalten oder LED-Lampen verwenden – sie sind energieeffizient und erzeugen nicht so viel Wärme. Auch beim Kochen gilt: So wenig Hitze wie möglich zu produzieren. Das Einschalten der Abzugshaube ist im Sommer hingegen besonders sinnvoll, da sie die warme Kochluft nach draußen transportiert. Auch der Kühlschrank erzeugt sehr viel Abgabewärme. Deshalb die Temperatur auf sechs bis acht Grad senken, um weniger Strom zu benötigen.
  • Doch auch ganz normale Gegenstände können Wärme speichern. Deshalb lohnt es sich, im Sommer ein bisschen zu entrümpeln. Freie Flächen haben zudem einen positiven Effekt auf unser Gehirn. Je leerer der Raum, desto kühler wirkt er auf uns.
  • Ventilator statt Klimaanlage: Ventilatoren sind eine energiesparende und gesündere Alternative zu Klimaanlagen. Denn der erzeugte Wind kühlt nicht die Luft, sondern den Körper. Durch das Schwitzen entsteht auf der Hautoberfläche Schweiß, der Wind kühlt diesen und lässt ihn verdunsten – uns wird kühler.
Grün, grüner, Begrünung

Zimmerpflanzen schaffen ein angenehmes Raumklima und sind daher ideal, um im Sommer die Wohnung abzukühlen. Einerseits reinigen sie die Luft und produzieren Sauerstoff, andererseits erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit. Dadurch kühlt der Raum ab: Denn Pflanzen benötigen Energie, um Wasser verdunsten zu können. Diese holen sie sich von der Wärme in der Luft. Dadurch verdunstet die Luft und kühlt sich ab.

Auch Pflanzen an Fassaden, Dächern oder in Parks leisten einen extrem großen Beitrag, um die sommerliche Hitze zu reduzieren. Die begrünte Fläche erzeugt Feuchtigkeit, diese verdunstet und kühlt die Umgebung ab. Wilder Wein oder Efeu schirmen die Außenwand vor der direkten Sonneneinstrahlung ab und verhindern, dass sich das Gebäude zu stark aufheizt. Auch Bäume und große Sträucher spenden angenehmen und natürlichen Schatten.

Der richtige Schutz

Wer sich bei Temperaturen ab 30 Grad dennoch in die Sonne wagt, sollte sich unbedingt gut schützen.

  • Ein angemessener UV-Schutz: Beim Sonnenschutz gilt, je höher der Lichtschutzfaktor (LSF), desto höher ist der Schutz. Für Personen mit einer gesunden Haut sind Produkte mit einem LSF 30 ausreichend. Personen mit sehr heller Haut sollten LSF 50 verwenden. Auch für das Gesicht sollte man einen LSF 50 verwenden. Die Haut im Gesicht ist dünner und daher empfindlicher.
  • Richtige Kleidung: Ein Sonnenhut oder eine Kappe schützen den Kopf vor der direkten Sonne. Leichte und luftige Baumwoll- oder Leinenkleider und -Hosen sind ideal, um weniger zu schwitzen.
  • Ab ins Kühle: Zu Mittag ist die Sonne am stärksten, daher sollte man sich mittags im Schatten oder auch in kühlen Räumen aufhalten. Aktivitäten im Freien auf die Morgen- und Abendstunden verschieben. Eine kalte Dusche zwischendurch kühlt rasch ab. Ist keine Dusche in der Nähe, kann man auch kaltes Wasser über die Handgelenke fließen lassen oder ein feuchtes Tuch auf den Nacken oder die Stirn legen.
  • Raus aus der Stadt und ab ins Grüne: Wer in einer dichtbebauten (Groß-)Stadt wohnt, weiß, wie schnell sich eine Stadt im Sommer aufheizen kann. Der Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land kann da schnell bis zu sechs Grad betragen. Daher gilt: Ab ins Grüne oder direkt in den Wald – das kühlt nicht nur die Körpertemperatur, sondern auch das Gemüt.
Hitzetelefon

Besonders älteren und kranken Menschen sowie Kleinkindern macht die langanhaltende und extreme Hitze große Probleme. Laut der Agentur für Gesundheit (AGES) sind 2018 766 Personen an gesundheitlichen Folgen der Hitze wie Herzinfarkt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Nierenversagen gestorben. Zum Vergleich sind bei Verkehrsunfällen 2018 409 Personen gestorben.

Unter der kostenlosen Hotline 050-555-555 geben Fachleute Ratschläge, wie man sich vor den hohen Temperaturen am besten schützt.

Über die/den Autor:In

Linda Weidinger
Linda Weidinger
Linda hat Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie CREOLE an der Uni Wien studiert. Die letzten Jahre arbeitete sie als Journalistin und Social Media-Redakteurin. Ihr Ziel: Die Menschen aufzuklären. Ihr Traum: eine offene, tierliebe und tolerante Gesellschaft. Ihre Schwerpunkte: Gerechtigkeit, Klima- und Umweltschutz.

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