Drei Monate ohne eigenes Auto: Die Wiener Linien und der Wiener Bezirk Währing haben die im Jänner gestartete „Auto-Wette“ mit 44 Testpersonen aus 37 Haushalten beendet.
Bei dem Selbstversuch verzichteten die Teilnehmer:innen von Mai bis Juli auf privates Auto. Dafür gab es ein monatliches Mobilitätsbudget von bis zu 500 Euro je Haushalt. Zwei Drittel der Befragten gaben danach an, den eigenen Wagen nicht mehr zu brauchen.
Alternativen werden Normalität
Ein Viertel der Testpersonen hat den eigenen Pkw bereits verkauft, während 23 Prozent noch unentschlossen sind. Neun Prozent wollen nicht auf ihr Auto verzichten. Statt ins Privatfahrzeug zu steigen, wurden während des Selbstversuchs mit 44 Prozent des Mobilitätsbudgets überwiegend öffentliche Verkehrsmittel genutzt, 23 Prozent wurden für Carsharing und 17 Prozent für Taxis und Ridehailing-Angebote wie Uber verwendet.
„Jede einzelne Fahrt, die nicht mit dem eigenen Auto gemacht wird, ist für uns ein Gewinn und ein Beitrag zum Klimaschutz. Wir haben unser Ziel erreicht: Wir haben Mobilitäts-Alternativen aufgezeigt und diese wurden von den Testpersonen in ihren Alltag integriert“, sagte Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.
„Die Auto-Wette bestätigt, dass es in der Regel kein eigenes Auto braucht.“
Die erste Resonanz auf den Selbstversuch habe gezeigt, dass sich viele Wiener und Wienerinnen ein Leben ohne eigenen Wagen vorstellen können. Fast 3.000 Haushalte sollen sich um die Teilnahme beworben haben. „Die Auto-Wette bestätigt, dass es in der Regel kein eigenes Auto braucht, da wir in der Stadt wirklich viele gute Alternativen dazu haben. Und sie macht auch deutlich, was für ein Gewinn das ist – für die Einzelnen, weil sie sich Geld sparen und für uns alle, weil öffentlicher Raum so zur Gestaltung frei wird – und das bedeutet auch mehr Lebensqualität“, so Silvia Nossek (Grüne), Bezirksvorsteherin in Währing.
Wissenschaftliche Auswertung
Das Projekt wird nun von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) wissenschaftlich begleitet, um unter anderem Tracking-Daten aller Wege – mit und ohne Auto – auszuwerten und im Herbst qualitative Befragungen mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen durchzuführen. Die Ergebnisse sollen Ende des Jahres in einem Endbericht zusammengefasst werden. (APA/Red)
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